Diagnosemethode H2 Atemtest bei Unverträglichkeiten

Einfache Diagnosemethode bei Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Wie funktioniert ein H2 Atemtest?

Ein H₂-Atemtest ist ein diagnostisches Verfahren, welches verwendet wird, um bestimmte Verdauungsstörungen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu erkennen, z. B.:

Dr. Helene Atalla | Atemtest H2

Wer sollte einen H₂-Atemtest machen?

Bei länger andauernden oder immer wiederkehrenden Verdauungsbeschwerden insbesondere einhergehend mit Bauchschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Blähbauch, Durchfall etc. ist eine Abklärung mit Atemtests sinnvoll. Nahrungsmittelintoleranzen können aber auch allgemeine Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel verursachen. Somit können Atemtests auch bei solchen Symptomen hilfreich sein.

Ablauf H₂-Atemtest?

  • 1. Vorbereitung

    • Am Vortag: keine blähenden oder schwer verdaulichen Lebensmittel (z. B. Bohnen, Kohl). Verzicht auf Rauchen und Alkohol. Keine Antibiotika oder Abführmittel in den Tagen vor dem Test.
    • Am Testtag: Nüchtern erscheinen (kein Essen und Trinken, mindestens 8–12 Stunden vorher). Zähneputzen wird oft empfohlen, aber ohne Zahnpasta, um bakterielle Rückstände zu minimieren.
  • 2. Testablauf

    • Startwert messen: Zu Beginn wird die Konzentration von Wasserstoff (H₂) in der Ausatemluft gemessen, um einen Basiswert festzustellen.
    • Testsubstanz einnehmen: Der Patient trinkt eine Lösung, die die zu testende Substanz enthält (z. B. Laktose, Fruktose, Sorbitol oder Glukose).
    • Regelmäßige Atemproben: In regelmäßigen Abständen (alle 15–30 Minuten) wird eine Atemprobe genommen und der H₂-Gehalt gemessen. Die Dauer eines Atemtests beträgt meist 3h. Da es sich um Provokationstests handelt, kann pro Termin nur eine Substanz ausgetestet werden.
  • 3. Messung und Interpretation

    • Normalerweise wird nur wenig Wasserstoff über die Atemluft abgegeben.
    • Wenn der Zucker (z. B. Laktose oder Fruktose) im Dünndarm nicht ausreichend verdaut wird, gelangt er in den Dickdarm. Dort wird er von Bakterien fermentiert, wobei Wasserstoff (H₂) entsteht. Dieser Wasserstoff wird über den Blutkreislauf zur Lunge transportiert und ausgeatmet.
    • Ein signifikanter Anstieg des H₂-Gehalts in der Ausatemluft weist auf eine Malabsorption hin.

Typische Ergebnisse

  • Normaler Anstieg: kein Hinweis auf eine Unverträglichkeit.
  • Früher und starker Anstieg: Hinweis auf eine Unverträglichkeit (z. B. Laktoseintoleranz).
  • Kein Anstieg: Dies kann bedeuten, dass der Patient keinen Wasserstoff produziert oder die Unverträglichkeit nicht vorliegt. In einigen Fällen wird stattdessen Methan produziert, was separat getestet werden kann.

Vorteile eines H2 Atemtest

  • Nicht-invasiv und relativ einfach durchzuführen.
  • Liefert schnelle Ergebnisse zur Diagnose von Verdauungsproblemen.

Mögliche Nebenwirkungen

  • Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall können während des Tests auftreten, insbesondere bei Patienten mit einer Unverträglichkeit.

Dieser Test ist eine wichtige Hilfe bei der Abklärung von Magen-Darm-Beschwerden und der Planung einer geeigneten Ernährungstherapie und kann bequem in der Ordination durchgeführt werden.

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